Montag, 7. März 2011

Buchtipp: Bockenheimer Bouillabaisse

Die "lesende Minderheit", die Mädels Caro und Bine rufen alle zwei Monate dazu auf, ein Buch zu einem bestimmten Thema zu lesen und es im eigenen Blog vorzustellen. Das Thema für März/April lautet:
>Lies ein Buch, dessen Titel, oder dessen Inhalt mit Kochen, Speisen, Getränken, oder Lebensmittel, zu tun hat<
Da mach ich doch mit! ;-)

Mein Buchtipp: "Bockenheimer Bouillabaisse" von Heiner Trudt.
Ein Buch, das schon seit über 10 Jahren in meinem Regal steht, das ich jedoch erst vor kurzem gelesen habe. :-/  Ich bin im Moment auf einem Krimi-Trip und so fiel es mir wieder in die Hände.

Die Handlung der 'Bockenheimer Bouillabaisse' spielt im Frankfurter Uni-Umfeld. Eine Professorin liegt tot im Springbrunnen auf dem Campus und der fahrradfahrende Kommissar Wolkenstein versucht, den Mörder dingfest zu machen. Zudem ist Wolkenstein auch Hobbykoch und versucht im Verlauf der Handlung das - dem Buch vorangestellte - Bouillabaisse-Rezept seines Freundes Yves nachzukochen. Wie ein roter Faden ziehen sich dann aber mißglückte Kochversuche und angebrannter Fisch parallel zu kriminalistischen Sackgassen und falschen Fährten durch die Handlung. Doch als der Täter endlich geschnappt ist, klappt's auch mit der Fischsuppe!

Bemerkenswert: Der Autorenname "HEINER TRUDT" ist das Pseudonym von "HUNDERTDREI" Germanistik-Studenten, die diesen Krimi in zwei Seminaren gemeinsam mit ihrem Professor geschrieben haben. Eine reife Leistung, angeblich verderben doch viele Köche den Brei - um beim Thema zu bleiben. :) Doch dank professorischer Oberaufsicht ist ein runder, schlüssiger, aber leider mit 150 Seiten ziemlich kurzer Krimi entstanden. Sicher stößt man mit dieser Menge von 'Co-Writern' bei 150 Seiten schon an die Grenzen, doch hätte es dem Buch auch nicht geschadet, wenn ein paar Verdächtige und ein paar Handlungsstränge mehr aufgetaucht wären. Doch die Personen sind stark charakterisiert und die Frankfurter Szenerie plastisch dargestellt - und wenn man dann noch selbst die Möglichkeit hat, den Täter zu erraten, dann bin ich zufrieden!

Fazit: Kurzer, kurzweiliger Krimi mit Charme und Lokalkolorit, nicht nur für Studenten oder Frankfurt-Fans!

GLG,
Anke

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nett, wenn nach solch langer Zeit das Ergebnis unseres Uni-Projekts -sogar recht nett- besprochen wird.
Die Entstehung war witzig, nervig und interessant zugleich - das Endprodukt erträglich, wenn man nicht zu viel Anspruch daran legt und es etwa mit Werken echter Krimiautoren vergleicht.
Mit Heiner Boehnke dem alten Piraten lief das Machen erstaunlich gut.
Bei ihm machten Seminare Spaß und waren fruchtbar und nicht furchtbar, wie bei vielen seiner Kollegen. ;-)
Es gab dann noch ein weiteres 'Machwerk' von Heiner Trudt, allerdings personell kleingeschrumpft in der Anthologie "Amoklauf im Audimax" den Text Exmatriculatio praecox.
Schönen Gruß Frank

Yassirkratzt hat gesagt…

Hallo Frank,
ich habe mich sehr über Deinen Kommentar gefreut! Das Buch hatte ich mir ursprünglich aus "fachlichem Interesse" während meines Studiums gekauft, da bei uns ein ähnliches Projekt quasi schon in den Kinderschuhen den Bach runtergegangen war.
Die Amoklauf-Anthologie werde ich mir für die nächste Buchbestellung scharfstellen - solche Projektarbeiten find ich noch immer spanndend!
Viele Grüße
Anke